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1449 – Stift Comburg, die Fürstpropstei Ellwangen und die Grafen von Hohenlohe streiten sich über den Zehnten zu Gaggstatt

16. Mai 2024

Die Kirche in Gaggstatt war mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Stiftung und Eigenkirche der Herren von Sulz. Die Jahreszahl „1506“ am Eingang der Sakristei kann auch als „1206“ gelesen werden. Pfarrer Schlözer, der Vater unseres Geschichtsforschers, sorgte dafür, dass das Portal erhalten blieb.


Die Kaplanei St. Maria und St. Katharina am Fuß des Kirchbergs im Tal von 1037 hatte auch erheblichen Besitz in Gaggstatt. Von 1137 bis ca. 1280 übten die Herren von Sulz das Vogteirecht für Stift Neumünster in Würzburg auch in Gaggstatt aus. Dann erbte Raben II. von Kirchberg das Vogteirecht.


Als Graf Cuno von Lobenhausen 1188 als Fürstprobst nach Ellwangen ging, nahm er außer Lobenhausen auch Zehntrechte in Gaggstatt mit.


1377 musste der brandenburgischer Amtmann Conrad von Kirchberg und seine Hausfrau Katharina ihr „Fürstengut“ und das Gütlein des Cunz Fuchs in Gaggstatt an Kraft III. und Gottfried von Hohenlohe verkaufen. (HZAN GA 5 U 1738. Zeugen und Siegler: Die Truchsessen Johann und Erkinger von Rechenberg, Neffen des Eichstätter Bischofs Raben, Truchsess von Wilburgstetten, alias Raben IV. von Kirchberg; Wilhelm von Bebenburg).


1399 hatte die Kaplanei „St. Katharina“ noch 8 Güter in Gaggstatt.

1396 und 1397 verkauften Herdegen von Hornburg und Adelheid von Bieringen, seine Hausfrau, Güter in Gaggstatt an das Kloster Comburg. (HZAN GA 5 U 1726, U 1727). Es siegelte auch Hug von Willenholz (Wildenholz), einer Seitenlinie der Herren von Sulz, und Conrad von Bebenburg (1137 verschwägert mit Sulz).


1449 waren die Besitzverhältnisse und damit das Besteuerungsrecht aus der Grundherrschaft unklar. (StAL B 397 II, Bü 341, Bü 1039). Der Streit darüber überstand sogar die Reformation und zog sich bis 1641 hin. Zuletzt ging es vor allem um die Reparatur der Zehntscheuer, die uns heute als Gemeindehaus dient. (StAL, B 397 II Bü 1040, Ellwangen ältere fürstliche Akten).


Bis 1459 übten die Herren von Kirchberg das Vogteirecht für die Kaplanei aus. Dann verkaufte Adam von Kirchberg, Amtmann in Feuchtwangen, markgräflich-ansbachischer und kaiserlicher Rat, die meisten seiner Güter und Rechte, darunter den Gutshof Schweikerlehen in Gaggstatt an die drei Reichsstädte. (UB Schwäbisch

Hall (Pietsch), Stuttgart 1072, U 2371, S. 282 f, 1459 Nov. 21. - StAN Rst. Ro 200-I, Tit. XXII, Akten 1130, passim (ab 1493), fol 364) Die Zehntscheuer in Gaggstatt vermachte der kinderlose Adam aber seinem Schwager in Vellberg, der sie mit weiteren Gütern (Bauernhöfen) in Gaggstatt als Lehen Ellwangen auftrug und sich damit unter den Schutz der Fürstpropstei stellte.


Hans Friedrich Pfeiffer, 16.05.2024 Fortsetzung folgt


Photo von: https://www.kirchenbezirk-crailsheim-blaufelden.de/kirchengemeinden/gaggstatt

Veröffentlicht in Amtsblatt KW 21

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