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1249 - Burg Nordenberg

15. Juni 2024

1249 – Reichsküchenmeister Lupold (II.) von Rothenburg hat seine neu erbaute
Burg Nordenberg bezogen – Ein Ahnherr derer von Kirchberg

Der um 1220 geborene Sohn des Lupoldus scultetus de Rotenburg wurde 1237 Schultheiß von Rothenburg und nur wenig später der magister coquine de Rotenburg /Reichsküchenmeister). Als Reichsküchenmeister (RKM) war er der Nachfolger des Friedrich von Kesselberg. Dieser hatte Güter des Stifts St. Gumbert in Ansbach in Hausen, Herbertshofen, Buch (bei Gammesfeld) und Insingen entfremdet. Kaiser Friedrich II. entsetzte ihn seines Amtes. 1249 wird Lupold (II.) von Rothenburg erstmals als RKM Lupold (dictus de) genannt zu Nordenberg bezeichnet.


Der Hohenlohe-Kirchbergischen Bezirksamtmanns Christian Ludwig Fromm, der Verfasser der Oberamtsbeschreibung Gerabronn, hat 1847 anstelle Chezelberch (Kesselberg, Lkrs. Hipoltstein) Cherchberch gelesen. (Vgl.: W. Scherzer, Urkunden St. Gumbert, S. 66-68. L. Schnurrer, UB Ro I, S. 3 f. - Vgl. H. Fr. Pfeiffer, Kirchberg 750 Jahre, S. 21, S. 45 f). Trotzdem gilt vereinzelt und irrig Friedrich von Kesselberg als Erbauer der Burg Kirchberg und „um 1240“ als ihr Baujahr. (Sa./Sch.-Sch., S. XIV, korrigiert auf S. 40 ff auf Raben v. Sulz, 1265. – Irrig in: www. Stadt Kirchberg - Geschichte).


Weder die von Sulz noch die von Kirchberg noch die RKM von Rothenburg waren im 13. / anfangs 14. Jahrhundert Lehensleute des Kraft I. von Hohenlohe. Derartige in jüngster Zeit erhobene Thesen sind Fake-news und stehen im Widerspruch zu allen relevanten Urkunden. 1274 war Rothenburg Reichsstadt geworden. (Vgl. Borchardt, 2003.)


Kraft von Hohenlohe musste die an seinen Vater Gottfried verpfändete Stadt Rothenburg wieder herausgeben, wurde jedoch zur Entschädigung Landvogt in Wimpfen 1274-1279 und danach in Rothenburg. Die Rechte, die Reichssteuer Rothenburgs (und Halls) als Entschädigung für ein dem Kaiser gewährtes (und nicht zurückgezahltes)

Darlehen zu kassieren und in Rothenburg ein Haus zu bauen (Bürgerrecht!) begründen in keiner Weise irgendein Lehenrecht und Lehensverhältnisse der Hohenlohe. Es gab nur einen einzigen höchstrangigen Reichsministerialen RKM Lupold v. N.; Kraft I. von Hohenlohe gehörte zu den hunderten nachrangigen Ministerialen der Landvögte und Richter. Dass die Edelfreien Gottfried oder Kraft von Hohenlohe Lehensherren des RKM oder der Edelfreien von Sulz gewesen sein könnten, ist definitiv unmöglich.


1284 musste Gottfried v. Hl. sein Haus in Rothenburg an Walter von Hemmendorf schulden halber verkaufen. Vorvertrag von 1278 mit dem Kind (pupilus Waltherus!). 1285 stimmte Kraft v. Hl. dem Verkauf von Gütern seines Ritters Hermann Lesch im Gollach- und Taubergau an das Johanniterhaus in Rothenburg zu. 1291 verkauften die Hohenlohe wegen hoher Schulden des verstorbenen Gottfried v. Hl. Güter im Umkreis von Uffenheim um 450 lb. Heller an die Johanniter in Würzburg, Kraft I. v. Hl. siegelte. Nobilis dominus Chrafto de Hohenlohe siegelte 1302 ff dreizehn Verkaufsurkunden des Dieter von Hornberg an das Johanniterhaus in Rothenburg. Hinzu kommen gefälschte Urkunden (so Schnurrer, UB Ro) für den Johanniterorden. Das sind die Urkunden, in denen Hohenlohe als Siegler (Notare, Vögte) genannt werden. (Alle bei Schnurrer, UB

Ro). –


1252 wurde der Vater des Raben von Sulz, Ritter Hugo III. von Sulz, in Oberitalien (Lombardei) vermisst. (Pfeiffer, a.a.O., S. 45). Kaiser Friedrich II. war unerwartet am 13.12.1250 gestorben. Spätestens 1253/54 heiratete Adelheid, Witwe des Ritters Hugo III. von Sulz und ein Sohn des Grafen Hugo von Sulz im Maulachgau (*1180/84, †1235), den RKM Lupold von Nordenberg. Bereits Dekan Hermann Bauer vermutete (WF 8/1, 1868, S. 180, S. 368), dass RKM Lupold v. N. zwei Mal verheiratet war. Meine Annahme von 2015, dass Adelheid von Nordenberg eine Tante des Raben und eine gebürtige von Sulz gewesen sei, muss also korrigiert werden.


Aus der 1. Ehe des RKM Lupold v. N. († 1276) stammen die Tochter Agnes von N. (die Gattin des Raben I. von Sulz-Kirchberg), und die Söhne: 1. Hermann († 1283), Schultheiß von Rothenburg, verh. mit Adilheid [von Hornburg] und Vater des Hermann von Hornberg; 2. der kaiserliche Landvogt Heinrich von Nordenberg zu Nürnberg und Rothenburg auf Burg Seldeneck, der Gemahl der Elisabeth von Gaildorf-Limburg und Stammvater der Herren von Rothenburg in Schrozberg (H. Bauer); sowie 3. Landvogt Walter von Dürrwangen (bei Feuchtwangen u. Dinkelsbühl). (Eva von Kirchberg, die Schwester des Adam von Kirchberg, Zwillinge des Conz von Kirchberg auf Burg Seldeneck, heiratete vor 1410 Hans von Dürrwangen.)


RKM Lupold (III.) genannt von Nordenberg († 1298) stammt nach H. Bauer aus der zweiten Ehe des RKM Lupold von N. mit der Witwe Adelheid v. Sulz, war also ein Stiefbruder sowohl der Agnes (von Nortenberg) als auch des Raben I. von Sulz- Kirchberg.


Hans Friedrich Pfeiffer, 15.06.2024 Fortsetzung folgt


Bild von https://www.burgenwelt.org/deutschland/nordenberg/object.php

Veröffentlicht im Amtsblatt KW 25

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