

30. Mai 2024
Der Sohn Wolfram des Grafen Konrad von Boxberg, war mit Adelheid (?), einer Tochter des Engelhard IV. von Lobenhausen, verheiratet. (WUB II, Nr. 398, S. 168 f, 1172. Zeugen für Kl. Schöntal: 24) Konrad von Boxberg (Bockesberc) und 25) dessen Bruder [Kraft], 26) Wolfram [II.] von Bebenburg (Wolframmus de Bebenburc)
und 27) dessen Bruder Dietrich)
Sie hatten auf Lobenhäuser Eigengut die Bebenburg (Bemberg) errichtet. (So auch: Wolfgang Hartmann: Das Burgenrätsel Miltenberg-Freudenberg und die Treuen Weiber von Weinsberg. Auf Spuren der Herren von Dürn vom Kloster Amorbach zum ersten Stauferkönig. Neustadt/Aisch 2021)
1149 stiftete Wolfram auf seinem Familiengut Neusäß bei Schöntal ein Zisterzienser Kloster. Er übergab ihm drei Höfe als Erstausstattung. Er trat selbst als Laienbruder in das Kloster ein. Offenbar löste Wolfram ein Gelübde ein, das er als Teilnehmer des Zweiten Kreuzzuges von 1147 bis 1149 gegeben hatte.
Nach Wolfgang Hartmann sei Wolfram ein Angehöriger der edelfreien Herren von Weinsberg. M. W. war der Ritter und Kämmerer König Konrads III. Tibertus von Lindach (Lindach bei Schwäb. Gmünd) mit einer weiteren Tochter Engelhards IV. von Lobenhausen verheiratet. Sie erhielten 1140 die eroberte beschädigte Veste Weinsberg. Ihr erstgeborener Sohn war der Edelfreie Engelhard I. von Weinsberg, der nach dem Vater der Mutter genannt wurde. Da die Mutter eine Grafentocher war, gehörten die Nachkommen zu den Edelfreien. Die Weinsberger erhielten die Kurie Lobenhausen, danach Kurie Weinsberg genannt, im Stift Neumünster in Würzburg.
1153 wurde das Kloster Neusaß nach Schöntal verlegt, fertiggestellt war speciosa vallis 1163. Das Gelände stifteten die Herren von Berlichingen, deren Grablege sich im Kreuzgang befindet.
Der Graf Engelhardt V. von Lobenhausen, der Reichstruchsess Walter I. von Lobenhausen-Sulz, Erbauer der Burg Sulz, und der königliche Schatzkämmerer Konrad I. von Lobenhausen-Wallhausen sind weitere Schwäger des Wolfram I. von Bebenburg. Auch der Reichstruchsess Arnold I. von Rothenburg, Nachfolger des Walter I. von Sulz, aus dem Hause der Reichsministerialen von Stollberg (Gem. Handthal, OT Markt Oberschwarzach, Lks. Schweinfurt) der für sich oder seinen Sohn Arnold II. die Burg Hornberg erbauen ließ (Baujahr unklar), ist ein Schwippschwager Wolframs. Seine Ehefrau war also auch von Lobenhausen gebürtig.
1178 übergab Arnold von Rothenburg das alte, den Stollbergern verliehene Königsgut Elgersheimer Hof in Volkach am Main namens der Familie Stolberg den Zisterziensern zu Ebrach (UB Ebrach 72, S. 155-157).
1188 nennt sich der Truchsess Nobilis Arnold II. von Rothenburg auch Arnold von Hornberg im Kreuzzug Kaiser Friedrichs Barbarossa. [Arnoldus de Horrenbergh (1192, WUB II, 280. 1193 ib. II, 295. 1194 Böhmer AI. 1, 176. 1195 ib. 1,184. 1225 WUB III,164. 1240 ib. III,452), Dieter (1238 WUB III,413) und Gerhard (1245 Wertheim) von Hornberg werden von Albert Krieger, Badische Historische Kommission, Topographisches Wörterbuch 1904, Sp. 1049 irrig für Hornberg am Neckar vereinnahmt.]
Vermutlich wurde die Bebenburg um 1449 im Städtekrieg /Markgrafenkrieg zerstört. Ab 1440 war die Burg im Besitz der Adelsfamilie von Enslingen bei Hall, die mit denen von Hornberg verwandt war.
Hans Friedrich Pfeiffer, 30.05.2024 Fortsetzung folgt
Veröffentlicht im Amtsblatt KW 23